Beim Yoga geht es darum, es einfach zu machen. Es einfach zu machen – es zu tun. Und: es einfach zu machen – es leicht zu machen.
Im Hinblick auf die Körperarbeit ist es unser Anliegen, Dich an die Asanas (Körperhaltungen) entsprechend Deiner Voraussetzungen schrittweise heranzuführen. Das Asana-System des Ashtanga Yoga an sich ist herausfordernd – um so wichtiger ist es, eine geduldige gelassene Übungshaltung zu entwickeln, damit der Körper nicht überfordert wird. Wir begreifen die Asana-Praxis als einen Weg, der über das Äußere nach Innen führt. Darum steht für uns beim Asana-Training auch die Atmung im Vordergrund.
Die Konzentration auf den Atem hilft, immer wieder im Hier und Jetzt anzukommen und mit dem Wesentlichen in Kontakt zu treten. In der Yogapraxis geht es darum, ganz bei sich zu sein und sich selbst immer besser kennenzulernen. Unserem Verständnis nach ist es für eine gesunde effektive Asana-Praxis notwendig, sich immer wieder mit seinen eigenen Befindlichkeiten auseinanderzusetzen und sich zu fragen „Was brauche ich heute, um mich wohl zu fühlen?“.
In unserer Arbeit richten wir uns daher nach einem Motto, das seine Wurzeln in der Yogaphilosophie hat: Gib Dein Bestes und sei damit zufrieden! Je nach Tagesform variiert dieses Beste. An einem Tag mag das Beste sein, die Arme ganz sanft mit der Einatmung zu heben und mit der Ausatmung wieder zu abzusenken – nur ein paar Minuten lang auf den Atemrhythmus konzentriert. An einem anderen Tag ist es vielleicht das Beste, alle bekannten Asanas dynamisch im Atemfluss zu praktizieren und dabei ordentlich ins Schwitzen zu kommen. Egal was dabei rauskommt, wenn man auf die Matte geht: es ist gut.
Es geht nicht darum, immer besser zu werden oder dem Mattennachbarn nachzueifern. Man sollte lieber lernen, auf seine innere Stimme zu hören – und dieser zu vertrauen. Gelingt es Dir Deine Asana-Praxis in Tempo und Intensität geduldig und verständnisvoll an Deine Bedürfnisse anzupassen, wird sie wohltuend sein und auch Freude machen. Das sind die besten Voraussetzungen, ganz allmählich zu einer kontinuierlichen Übungspraxis voller Hingabe zu kommen, die einem inneren Bedürfnis entspringt.
Regelmäßige Yogapraxis ist eine Möglichkeit, immer wieder wach zu werden für das, was ist – hier und jetzt. Unabhängig davon wie turbulent der Alltag ist und wie es Dir dabei geht – Du hast immer etwas, auf das Du zurückkommen kannst, um Ruhe und Kraft zu finden. Ganz nach dem Motto von Pattabhi Jois: „Ashtanga Yoga ist 99 % Praxis, 1 % Theorie.“